Per Satellit auf Architektur-Jagd

12. Juli 2010

Schnit­zel­jagd mit ver­steck­ten Zet­tel­bot­schaf­ten war ges­tern. Die Archi­tek­ten­kam­mer Nord­rhein-West­fa­len schick­te jetzt Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit GPS-Emp­fän­gern auf die Suche nach ver­bor­ge­nen Schät­zen. Zehn Schul­klas­sen mit ins­ge­samt rund 300 Schü­le­rin­nen und Schü­lern mach­ten sich am Mor­gen des 8. Juli 2010 an fünf Stand­or­ten in Duis­burg, Essen, Wal­trop, Bochum und Dort­mund auf die Suche nach Spu­ren der Indus­trie­ar­chi­tek­tur. Ein Bei­trag der Archi­tek­ten­kam­mer zur Kul­tur­haupt­stadt RUHR.2010. Nach­ah­mung aus­drück­lich erwünscht !

Geo­caching heißt die­se moder­ne Spiel­art der Schnit­zel­jagd. Schü­le­rin­nen und Schü­ler der 5. bis 8. Klas­se aus sechs Schu­len in NRW erhiel­ten jeweils GPS-Emp­fän­ger und geo­gra­fi­sche Koor­di­na­ten, um im Ruhr­ge­biet auf die Suche nach Stand­or­ten zu gehen, die den Wan­del von der Indus­trie- zur Kul­tur­land­schaft erleb­bar und für die jun­gen Leu­te nach­voll­zieh­bar machen. Archi­tek­tur ist auf­re­gend, kann ein ech­tes Erleb­nis sein – das kann man mit die­sem Geo­caching-Spiel unmit­tel­bar nach­voll­zie­hen“, erklär­te Moni­ka Infan­ti­no, Mit­glied im Vor­stand der Archi­tek­ten­kam­mer Nord­rhein-West­fa­len, bei der Abschluss­prä­sen­ta­ti­on in Essen.

Die Spie­ler muss­ten anhand von Geo-Daten inter­es­san­te Orte auf den jewei­li­gen Gelän­den auf­spü­ren und wäh­rend ihrer Suche jeweils 25 Fra­gen zu dem Akti­ons­ort beant­wor­ten. Auf die­se Wei­se wur­de Wis­sen über die Indus­trie­kul­tur, die neu­en kul­tu­rel­len Nut­zun­gen der Orte und über die Geschich­te der Kul­tur­haupt­stadt RUHR.2010 spie­le­risch ver­mit­telt. Ziem­lich auf­re­gend“ fand Sara Leiß (14) vom Lise-Meit­ner-Gym­na­si­um in Gel­dern die Tour. Die neue Tech­nik zu nut­zen, sei reiz­voll. Aber auch der Ort sei span­nen­der als zum Bei­spiel der Köl­ner Dom – Kir­chen haben wir auch zuhau­se, so etwas aber nicht!“ An den mar­kier­ten Orten fan­den die elf- bis fünf­zehn­jäh­ri­gen Schü­le­rin­nen und Schü­ler jeweils gro­ße Tei­le eines Puz­zles, die zum Abschluss der Akti­on in Essen zu einem Gesamt­bild zusam­men­ge­fügt wer­den konn­ten. Sie­ger vor Ort wur­de jeweils die Klas­se, die die meis­ten Fra­gen beant­wor­ten konn­te. Die Erst­plat­zier­ten erhiel­ten einen Scheck über 250 € zur Auf­bes­se­rung der Klas­sen­kas­se, die Zwei­ten jeweils 150 €. Außer­dem lie­ßen alle Schü­le­rin­nen und Schü­ler gemein­sam 300 mit Gas gefüll­te Luft­bal­lons in den Him­mel stei­gen. Die Klas­se, wel­che die meis­ten der ange­häng­ten Kar­ten zurück erhält, gewinnt zusätz­lich einen schö­nen Klassenausflug.

Für die Archi­tek­ten­kam­mer Nord­rhein-West­fa­len fügt sich die Geo­caching-Akti­on in das Akti­ons­pro­gramm Archi­tek­tur macht Schu­le!“ ein, das die Kam­mer seit 2002 aktiv betreibt. Wir wol­len Schü­le­rin­nen und Schü­ler für ihre gebau­te Umwelt sen­si­bi­li­sie­ren, ihnen die Augen öff­nen für (städte-)bauliche Pro­ble­me in ihrer Umge­bung und ihnen ver­mit­teln, dass wir unse­re Umwelt aktiv beein­flus­sen und gestal­ten kön­nen“, erläu­ter­te Kam­mer-Vor­stands­mit­glied Moni­ka Infan­ti­no. Auch für die Schu­len sind Aktio­nen wie das Geo­caching Archi­tek­tur erle­ben in der Kul­tur­haupt­stadt RUHR“ sinn­vol­le Ergän­zun­gen zum übli­chen Unter­richt. Das ist pra­xis­na­her Unter­richt, der Spaß macht“, resü­mier­te Sabi­ne Hil­gert, Klas­sen­leh­re­rin der 7b aus Gel­dern. Die Kin­der krie­gen hier viel mit, was wir spä­ter ganz in Ruhe ver­tie­fen kön­nen.“ Das The­ma Struk­tur­wan­del“ ste­he sowie­so auf dem Lehrplan.

Das Geo­caching-Spiel und die Quiz­fra­gen zu den genann­ten Orten der Indus­trie­kul­tur kön­nen hier kos­ten­los her­un­ter­ge­la­den wer­den. Denn das Mit- und Nach­spie­len, das Archi­tek­tur erle­ben mit Geo­caching“, ist aus­drück­lich erwünscht.