Schulbaupreis NRW : Wertschätzung unserer Kinder und Jugendlichen

13. September 2023

In guten Schul­ge­bäu­den lernt man bes­ser. – Mit die­ser Über­zeu­gung haben das Minis­te­ri­um für Schu­le und Bil­dung des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len und die Archi­tek­ten­kam­mer Nord­rhein-West­fa­len am 11. Sep­tem­ber zum vier­ten Mal den Schul­bau­preis NRW“ ver­lie­hen. 63 neue, umge­bau­te und erwei­ter­te Schul­ge­bäu­de waren zu dem Aus­zeich­nungs­ver­fah­ren ein­ge­reicht wor­den. Unter ihnen wähl­te eine unab­hän­gi­ge Fach­ju­ry unter Vor­sitz der Ber­li­ner Archi­tek­tin Prof. Ulri­ke Lau­ber zehn Schu­len als gleich­ran­gi­ge Preis­trä­ger aus.

Feierliche Preisverleihung in Köln: Preisträger*innen und Schulträger*innen genossen die Veranstaltung im Foyer des Erzbischöflichen Berufskollegs, das beim Schulbaupreis 2018 zu den Preisträgerobjekten gehört hatte. - Foto: Matthias Kehren

Fei­er­li­che Preis­ver­lei­hung in Köln : Preisträger*innen und Schulträger*innen genos­sen die Ver­an­stal­tung im Foy­er des Erz­bi­schöf­li­chen Berufs­kol­legs, das beim Schul­bau­preis 2018 zu den Preis­trä­ger­ob­jek­ten gehört hat­te. — Foto : Mat­thi­as Kehren

Die Minis­te­rin für Schu­le und Bil­dung des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len, Doro­thee Fel­ler, hob wäh­rend der Preis­ver­lei­hung in Köln die Bedeu­tung guter Schul­bau­ten her­vor : Es ist sehr wich­tig, dass sich Schü­le­rin­nen und Schü­ler, die Lehr­kräf­te sowie alle am Schul­le­ben Betei­lig­ten in ihrem Arbeits­um­feld wohl­füh­len. Die aus­ge­zeich­ne­ten Schul­bau­ten hel­fen dabei, eine posi­ti­ve Lernat­mo­sphä­re zu schaf­fen, und unter­stüt­zen ein erfolg­rei­ches Ler­nen und Leh­ren.“ Der Prä­si­dent der Archi­tek­ten­kam­mer NRW, Ernst Uhing, beton­te, dass Schu­le heu­te nicht nur Lern- und Lebens­ort für Kin­der und Jugend­li­che sei, son­dern zuneh­mend auch sozia­le und öko­lo­gi­sche Funk­tio­nen für den jewei­li­gen Stadt­teil über­neh­me : Die Gebäu­de öff­nen sich zuneh­mend für außer­schu­li­sche Zwe­cke, die Außen­flä­chen­ge­stal­tung trägt zur Lebens­qua­li­tät im Stadt­teil bei.“

Die mit dem Schul­bau­preis NRW 2023“ aus­ge­zeich­ne­ten zehn Schu­len umfas­sen alle Schul­for­men und ver­tei­len sich über das gan­ze Land Nord­rhein-West­fa­len, von Hennef bis Pader­born. Köln konn­te sich über vier Aus­zeich­nun­gen freu­en. Gewür­digt wur­den auch vor­bild­li­che Schul­bau­ten in Ibben­bü­ren, Müns­ter, Vel­bert und Wup­per­tal. Die Vor­sit­zen­de der Jury, Prof. Ulri­ke Lau­ber, lob­te die hohe Qua­li­tät der ein­ge­reich­ten Arbei­ten. Schu­len sind auch immer Orte der Bau­kul­tur ; Orte, die die Men­schen von klein auf prä­gen. Die prä­mier­ten Bau­ten sind hier­für Bei­spiel und Anreiz“, erklär­te die Archi­tek­tin mit eige­nem Büro in Mün­chen und Pro­fes­sur an der Ber­li­ner Hoch­schu­le für Tech­nik. Bei jeder zwei­ten aus­ge­zeich­ne­ten Arbeit waren Land­schafts­ar­chi­tek­tur­bü­ros betei­ligt, in zwei Fäl­len auch ein Innenarchitekturbüro.

Schulbauten aus den letzten fünf Jahren

Der Schul­bau­preis 2023“ rich­te­te sich an Schul­trä­ger, Bau­her­ren und alle Archi­tek­tin­nen und Archi­tek­ten, die in gestal­te­ri­scher und päd­ago­gi­scher Hin­sicht her­aus­ra­gen­de und vor­bild­li­che Bau­maß­nah­men in und an Schu­len rea­li­siert haben. Alle aus­ge­zeich­ne­ten Schu­len lie­gen in Nord­rhein-West­fa­len und wur­den in den ver­gan­ge­nen fünf Jah­ren fer­tig gestellt. Prä­miert wur­den Neu­bau­ob­jek­te und Maß­nah­men bei bestehen­den Gebäu­den an öffent­li­chen Schu­len und Ersatz­schu­len, die in Auf­ent­halts­qua­li­tät und Funk­tio­na­li­tät, in ihrer Gestal­tung und der Qua­li­tät des Außen­raums sowie in Fra­gen der Wirt­schaft­lich­keit und der Ein­bin­dung von Schü­le­rin­nen und Schü­lern sowie der Leh­ren­den in die neue Gestal­tung der Schu­le als her­aus­ra­gend und vor­bild­lich gewer­tet wurden.

Es ging uns als Jury nicht nur um die Anfor­de­run­gen, die an das Bau­en zu rich­ten sind, son­dern auch um das Ver­ständ­nis von päd­ago­gi­schen Anfor­de­run­gen“, erläu­ter­te Prof. Ulri­ke Lau­ber. Die Mün­che­ner Archi­tek­tin mit Pro­fes­sur in Ber­lin erläu­ter­te das mehr­stu­fi­ge Ver­fah­ren, in wel­chem die Jury die 63 Ein­rei­chun­gen ana­ly­siert und bewer­tet hat­te. Die final aus­ge­wähl­ten Preis­trä­ger sei­en ergän­zend bereist wor­den, um die Schu­len vor Ort in Augen­schein zu neh­men. Wir geben mit guten Bau­ten unse­ren Kin­dern und Jugend­li­chen die Mög­lich­keit zu einem guten, erfolg­rei­chen Ler­nen“, unter­strich die Jury-Vorsitzende.

Investition in die Zukunft der Gesellschaft

Nord­rhein-West­fa­lens Minis­te­rin für Schu­le und Bil­dung, Doro­thee Fel­ler, beton­te, dass die heu­te ver­folg­ten päd­ago­gi­schen Kon­zep­te für Arbei­ten in Klein­grup­pen und Teams sich bau­lich umset­zen las­sen ; und zwar nicht nur im Neu­bau, son­dern auch im Zuge von Umbau­maß­nah­men im Rah­men von Sanie­rungs­maß­nah­men. Im Bestand sei­en die ener­ge­ti­sche Ertüch­ti­gung und der Aus­bau für den betreu­ten Ganz­tag drin­gen­de Auf­ga­ben. Wich­tig ist es ins­ge­samt, dass wir deut­lich machen, dass uns das Wohl unse­rer Jüngs­ten am Her­zen liegt. Wir inves­tie­ren mit Schul­ge­bäu­den in die Zukunft unse­rer Gesell­schaft“, sag­te Nord­rhein-West­fa­lens Schulministerin.

Der Prä­si­dent der Archi­tek­ten­kam­mer NRW, Ernst Uhing, ver­wies dar­auf, dass Schu­len immer auch gesell­schaft­li­che Trends wider­spie­gel­ten. Dazu gehö­re gegen­wär­tig, dass Schul­bau unter Lebens­zy­klus­be­trach­tun­gen erfol­ge, aber auch Bei­trä­ge zum Quar­tier leis­ten müss­ten. Uhing hob anläss­lich der Preis­ver­lei­hung die beson­de­re Bedeu­tung des Archi­tek­ten­wett­be­werbs her­vor. Wir sehen an vie­len der aus­ge­zeich­ne­ten Bei­spie­le, das kon­kur­rie­ren­de Ver­fah­ren zu her­aus­ra­gen­den Ergeb­nis­sen füh­ren.“ Auch Prof. Ulri­ke Lau­ber nann­te Wett­be­wer­be eine Vor­aus­set­zung für opti­ma­le Ergebnisse“.

Der Schul­lei­ter des Erz­bi­schöf­li­chen Berufs­kol­legs in Köln, in dem die Preis­ver­lei­hung statt­fand, wer­te­te die Aus­zeich­nung mit dem Schul­bau­preis NRW“ als gro­ße Ehre und Moti­va­ti­on“. Es sei ein Gewinn für alle Nut­ze­rin­nen und Nut­zer des Bau­werks, sol­che Räu­me für die päd­ago­gi­sche Arbeit zur Ver­fü­gung zu haben, sag­te Cars­ten Arntz. Wir sind tag­täg­lich begeis­tert von die­sem ganz tol­len Raum. Es ist schön, dass heu­te wie­der mit grö­ße­rer Inten­si­tät in Schu­len inves­tiert wird.“

Die Mode­ra­to­rin der Fest­ver­an­stal­tung, Britt Loren­zen, befrag­te die glück­li­chen Gewin­ne­rin­nen und Gewin­ner nach ihren per­sön­li­chen Ein­drü­cken von ihren neu­en Schul­bau­ten. Ute Koch­sieg, Lei­te­rin der EMA­nu­el-Schu­le in Köln-Roden­kir­chen (Drei Archi­tek­ten Kon­sek Streu­le Vogel Part­ner­schaft mbB, Stutt­gart ; Koe­ber Land­schafts­ar­chi­tek­tur GmbH, Stutt­gart ; Gebäu­de­wirt­schaft der Stadt Köln) wuss­te zu berich­ten, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler das neue Gebäu­de sehr ger­ne ange­nom­men hät­ten. Ein Schü­ler der Abschluss­klas­se habe gesagt, er wol­le nicht auf die wei­ter­füh­ren­de Schu­le wech­seln, weil er sich in der neu­en Grund­schu­le so wohl­füh­le. Die Schu­le macht gute Lau­ne, jeden Tag. Und alle emp­fin­den das Gebäu­de als Wert­schät­zung : Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern.“

Führungen durch das Erzbischöfliche Berufskolleg

Der fei­er­li­chen Preis­ver­lei­hung vor­ge­schal­tet waren am 11. Sep­tem­ber drei Füh­run­gen durch das Erz­bi­schöf­li­che Berufs­kol­leg : Archi­tek­tin Judith Kusch (3pass Archi­tek­ten Stadt­pla­ner), Archi­tek­tin und Innen­ar­chi­tek­tin Prof. Sabi­ne Keg­gen­hoff (Keg­gen­hoff + Part­ner, Innen­ar­chi­tek­tin + Bera­ten­der Inge­nieur) sowie Gre­ger Hen­ne­cke (Leh­rer am Erz­bi­schöf­li­chen Berufs­kol­leg) erläu­ter­ten Auf­bau und Funk­ti­ons­zu­sam­men­hän­ge des Bau­werks, das im Ver­fah­ren Schul­bau­preis 2018“ zu den Preis­trä­gern gehört hatte.

Gleichrangige Preise : (alphabetisch nach Städten)

Hennef : Carl-Reu­ther-Berufs­kol­leg Hennef (CRBK) (Umbau und Aufstockung)

  • Archi­tek­tur : pbs archi­tek­ten Pla­nungs­ge­sell­schaft mbH, Aachen
    Innen­ar­chi­tek­tur : kloe­ters tebro­ke PartGmbB innen­ar­chi­tek­tin archi­tekt, Aachen
    Land­schafts­ar­chi­tek­tur : 3Plus Frei­raum­pla­ner Kloe­ters Mül­ler Kast­ner PartGmbB Land­schafts­ar­chi­tekt + Archi­tekt, Aachen
    Bau­herr : Rhein-Sieg-Kreis, Siegburg

Ibben­bü­ren : Berufs­kol­leg Teck­len­bur­ger Land des Krei­ses Stein­furt in Ibben­bü­ren (Sanie­rung)

  • Archi­tek­tur : farwick+grote archi­tek­ten BDA stadt­pla­ner PartmbB, Ahaus
    Bau­herr : Kreis Stein­furt, Amt für Gebäu­de­wirt­schaft, Steinfurt

Köln : Offe­ne Schu­le Köln (Neu­bau)

  • Archi­tek­tur : Haus­mann Archi­tek­tur GmbH, Aachen
    Land­schafts­ar­chi­tek­tur : 3Plus Frei­raum­pla­ner Kloe­ters Mül­ler Kast­ner PartGmbB Land­schafts­ar­chi­tekt + Archi­tekt, Aachen
    Bau­herr : Pro­jekt­ge­sell­schaft OSK Bil­dung Sür­ther-Feld GmbH & Co. KG, Köln
    Schul­trä­ger : OSK Offe­ne Schu­le Köln gGmbH, Köln

Köln : BAN Bil­dungs­land­schaft Alt­stadt Nord (Neu­bau und Sanierung)

  • Archi­tek­tur : ger­not schulz : archi­tek­tur GmbH, Köln
    Land­schafts­ar­chi­tek­tur : Topo­tek 1 Gesell­schaft von Land­schafts­ar­chi­tek­ten mbH, Berlin
    Bau­herr : Gebäu­de­wirt­schaft der Stadt Köln mit dem Amt für Schul­ent­wick­lung, Köln
    Schul­trä­ger : Amt für Schul­ent­wick­lung, Köln

Köln : Wil­ly-Brandt-Gesamt­schu­le (Neu­bau)

  • Archi­tek­tur : Hahn Hel­ten Archi­tek­tur, Aachen
    Bau­herr : Stadt Köln

Köln-Roden­kir­chen : EMA­nu­el-Schu­le (Neu­bau)

  • Archi­tek­tur : Drei Archi­tek­ten Kon­sek Streu­le Vogel Part­ner­schaft mbB, Stuttgart
    Land­schafts­ar­chi­tek­tur : Koe­ber Land­schafts­ar­chi­tek­tur GmbH, Stuttgart
    Bau­herr : Gebäu­de­wirt­schaft der Stadt Köln

Müns­ter : Grund­schu­le Wol­beck-Nord (Neu­bau)

  • Archi­tek­tur : Lind­ner Loh­se Archi­tek­ten BDA PartG mbB, Dortmund
    Bau­herr : Stadt Münster

Pader­born : Grund­schu­le St. Micha­el (Neu­bau)

  • Archi­tek­tur : Haus­mann Archi­tek­tur GmbH, Aachen
    Land­schafts­ar­chi­tek­tur : bran­den­fels land­scape + envi­ron­ment, Münster
    Bau­herr : Erz­bis­tum Paderborn

Vel­bert : Grund­schu­le Blei­berg­quel­le (Neu­bau)

  • Archi­tek­tur : fet­te archi­tek­ten, Düsseldorf
    Bau­herr : Dia­ko­nis­sen-Mut­ter­haus Blei­berg­quel­le im DGD e.V., Velbert

Wup­per­tal : BOB CAMPUS Wup­per­tal-Ober­bar­men, Real­schu­le inte­griert (Umnut­zung)

  • Archi­tek­tur : raumwerk.architekten Hübert und Kluß­mann PartGmbB, Köln
    Bau­herr : Urba­ne Nach­bar­schaft BOB gGmbH, Bonn

Die ausgezeichneten Objekte