Voerder Schüler gestalten verwilderten Innenhof zu Grüner Oase“ um

12. Dezember 2014

Wie kann es gelin­gen, bau­li­che Män­gel an unse­rem Schul­ge­bäu­de in Eigen­re­gie aus­zu­glei­chen und unse­re Schu­le ins­ge­samt attrak­ti­ver zu machen ? Mit die­ser Fra­ge beschäf­tig­ten sich zwei Dut­zend Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Gym­na­si­ums Voer­de in Unter­richt und Frei­zeit im Rah­men eines Kam­mer in der Schu­le“ (KidS)-Projektes der Archi­tek­ten­kam­mer Nord­rhein-West­fa­len. Nach inten­si­ver Pro­jekt­ar­beit gestal­te­ten die Jugend­li­chen in die­sem Jahr einen Atri­um-Pau­sen­hof, der unge­nutzt und über Jahr­zehn­te voll­kom­men ver­wil­dert war, zu einer grü­nen Oase um. Der neue Schul­hof wur­de am 11. Dezem­ber über­ge­ben und der Öffent­lich­keit vorgestellt.

Ein sol­ches Pro­jekt ist Aus­druck einer leben­di­gen Gemein­schaft und die bes­te Wer­bung für die Schu­le und unse­re Stadt“, freu­te sich Dirk Haar­mann, Bür­ger­meis­ter der Stadt Voer­de, anläss­lich der Prä­sen­ta­ti­on über das gelun­ge­ne KidS-Projekt.

Zwei Jah­re hat­te die Archi­tek­tin Ann Kris­tin Olfen, selbst Mut­ter zwei­er Schü­ler am Gym­na­si­um Voer­de, mit Jugend­li­chen in einem Archi­tek­tur­work­shop gear­bei­tet, bevor im Früh­jahr 2014 in einer Pro­jekt­wo­che die Neu­ge­stal­tung eines klei­nen Innen­ho­fes kon­kret geplant wur­de. Es war schön zu sehen, wie vie­le Ideen die Jugend­li­chen hat­ten und wie sie das Pro­jekt mit viel Enga­ge­ment und star­kem Gemein­schafts­sinn im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes gestemmt haben“, unter­strich Ann Kris­tin Olfen. Schließ­lich haben die Schü­le­rin­nen und Schü­ler alles in Eigen­leis­tung gebaut.“

Das war kei­ne leich­te Arbeit : Der Alt­be­wuchs wur­de gero­det, ein ver­schlamm­ter Teich frei­ge­legt, die­ser dann mit neu­er Teich­fo­lie ver­se­hen und mit­tels einer Brü­cke in einen klei­nen Erleb­nis­raum ver­wan­delt. Kies wur­de ein­ge­bracht, eine Ter­ras­se aus Holz ange­legt, die in der schö­nen Jah­res­zeit zum Ver­wei­len ein­la­den wird. Auf einer Rasen­flä­che wer­den von den Jugend­li­chen noch selbst ent­wor­fe­ne Möbel plat­ziert wer­den. Für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Mit­tel- und Ober­stu­fe ent­steht so einen attrak­ti­ver, ruhi­ger Rückzugsraum.

Das gro­ße Enga­ge­ment der Kin­der und Jugend­li­chen zeigt, wie span­nend das The­ma Archi­tek­tur und die Gestal­tung der gebau­ten Umwelt für Schü­le­rin­nen und Schü­ler ist“, erklär­te Gabrie­le Rich­ter, Vor­stands­mit­glied der Archi­tek­ten­kam­mer Nord­rhein-West­fa­len, in einem Pres­se­ge­spräch vor Ort. Die Archi­tek­ten­kam­mer betreibt seit mehr als 20 Jah­ren das Akti­ons­pro­gramm Archi­tek­tur macht Schu­le!“, um schon Schü­le­rin­nen und Schü­lern in einem jun­gen Alter ein Gespür für ihre gebau­te Umwelt zu ver­mit­teln. Das Voer­der KidS-Pro­jekt zeigt, dass mit guter Pla­nung und per­sön­li­chem Enga­ge­ment viel erreicht wer­den kann, um unse­re Umwelt schö­ner und bes­ser zu machen.“

Das bestä­tig­ten auch die Schü­le­rin­nen Kyra Gers­ten­berg und Ali­na Hül­se­wis. Die Zwölft­kläss­le­rin­nen hat­ten an dem Pro­jekt Grü­ne Oase“ mit­ge­wirkt, obwohl sie das Gym­na­si­um Voer­de im Früh­jahr mit dem Abitur ver­las­sen wer­den. Es hat viel Spaß gemacht, war aber auch har­te Arbeit“, erklär­te Kyra Gers­ten­berg. Auf jeden Fall weiß ich die Arbeit von Archi­tek­ten, Hand­wer­kern und Bau­leu­ten nun ganz anders zu würdigen.“

Die Umset­zung des Pro­jek­tes wur­de durch das Enga­ge­ment aller Betei­lig­ten mög­lich, ins­be­son­de­re auch durch den Pro­jekt­leh­rer Sebas­ti­an van Böm­mel. Der Kunst­leh­rer will die wei­te­re Gestal­tung des neu­en Atri­um­hofs nun mit dem Unter­richts­the­ma Bild­haue­rei“ ver­bin­den. Das not­wen­di­ge Mate­ri­al konn­te über Spon­so­ren und Spen­den akqui­riert wer­den ; auch der För­der­ver­ein des Gym­na­si­ums Voer­de unter­stütz­te das Vor­ha­ben mit finan­zi­el­len Zuschüssen.

Die Schirm­herr­schaft für die Kam­mer in der Schule“-Reihe hat die nord­rhein-west­fä­li­sche Minis­te­rin für Schu­le und Wei­ter­bil­dung, Syl­via Löhr­mann, über­nom­men. Für das Schul­mi­nis­te­ri­um wies Vera-Lisa Schnei­der in der Abschluss­prä­sen­ta­ti­on dar­auf hin, dass nicht allein die bau­li­chen Maß­nah­men, son­dern vor allem das Pla­nen und Inter­agie­ren im Rah­men des KidS-Pro­jek­tes einen wich­ti­gen Lern­erfolg aus­ma­che. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler haben über Mona­te zusam­men­ge­ar­bei­tet, Höhen und Tie­fen eines sol­chen Pro­jek­tes durch­lebt, geplant und kör­per­lich gear­bei­tet, Spon­so­ren ange­spro­chen und viel freie Zeit inves­tiert – und dabei sicher­lich ganz viel für das Leben gelernt.“